Nachsuche auf laufkrankes Reh

Eine Nachsuche auf ein vermeintlich laufkrankes Reh steht an. Das Reh wurde am Morgen auf dem Feld am Trester beschossen und flüchtete in den nahen Wald. Die Nachsuche mit dem älteren eigenen Hund führte zum zweimaligen Aufmüden des verletzten Rehes. Der zwischenzeitlich einsetzende starke Schneefall verdeckte die anfänglich gute Schweißspur zunehmend. Da Anschuss und Fluchtfährte von einer stark befahrenen Landstraße getrennt wurde, entschlossen wir uns zwei PKW´s an der Straße zu postieren und Schütze und Pächter drosselten daraufhin den Verkehr.

Nachsuche-Hund Emma wurde am letzten Wundbett gegen 14.00 zur Fährte gelegt. Fabian, der Sohn des Pächters begleitete mich. Emma suchte ruhig und sicher und verwies anfangs mehrmals Schweiß. Nach ca. 2 km schweißte das Reh nicht mehr und die Suche ging steil bergauf durch ein dichtes Fichtenstangenholz. Der Schneefall nahm in der Zwischenzeit immer mehr zu. Emma wurde zunehmend unruhiger und die Suche entwickelte sich in dem Stangenholz zum wahren Labyrinth. Nachdem sich die Fährte mehrmals kreuzte entschloss ich mich Emma zu schnallen, da ich das Reh unmittelbar vor uns glaubte. Nach kurzer Stille ertönte rasch der scharfe Hatzlaut der Hündin.
Mittels Garmin verfolgten wir die Hatz – Emma war kurz hinter dem Reh und beide verschwanden im nächsten Tannenanflug. An einen Schuss war nicht zu denken! Dann wieder Ruhe. Und wieder Laut der sich Richtung Straße bewegte – bange Minuten. Dann der Fährtenverlauf auf dem Garmin, der sich aus dem Wald hinaus auf das Feld bewegte und zeigte, dass Emma stand. Sie musste das Reh gefangen haben! Ein kurzes Telefonat mit dem Schützen betätigte die Annahme. Emma konnte das Reh nach ca. 400 m auf offenem Feld fangen und festhalten bis der Schütze es schließlich abfangen konnte.

Zur Strecke kam ein starkes Schmalreh mit Treffer am ersten Gelenk von unten. Wir waren alle erleichtert über den glücklichen Ausgang dieser Hatz in de Nähe der Straße und bei dieser Wetterlage.