Nachsuchen auf eine altkranke Sau
Gegen 08.00 Uhr klingelte wieder das Handy. Auf dem Ansitz an einer Wiese wurde ein Stück Schwarzwild beschossen. Eigentlich war die Sau dem Schützen zu groß und er wollte den Finger grade lassen, als er sah, dass die Sau offensichtlich krank war – sie humpelte hinten stark. So entschloss sich der Schütze doch zum Schuss. Die Sau lag im Feuer! Nach kurzer Zeit kam aber wieder Leben in das Stück und es ging flüchtig in den nahen Wald ab. Noch in der Nacht wurde etwa 200 Meter weit in den Wald hinein gesucht und dann wurde abgebrochen.
Wir vereinbarten die Nachsuche auf 11.00 Uhr. Ein befreundeter Hundeführer sollte uns mit seinem Packer unterstützen und als Vorstehschütze fungieren. Der Schütze führte Emma am langen Riemen hinter dem jungen Rüden und mir hinterher. Kuno hielt sich mit der Vorsuche nicht lange auf und nahm die Fährte zügig an. Er arbeitete in den Wald hinein. Emma in ihrer bestechenden Art, sehr fährtensicher immer wieder Schweiß verweisend, hinter dem noch nicht so fährtentreu arbeitenden Rüden hinterher. Kuno arbeitete sich aber immer wieder innerhalb einer Riemenlänge auf die Fährte zurück. Beide Hunde ließen sich auch durch mehrere Rehe nicht von der Fährte abbringen. Nach 700 Metern wurde die Hündin im Riemen laut. Nach weiteren 50 Metern schnallten wir dann die Hunde und auch der Packer wurde beigeschnallt. Dann ging alles ganz schnell. Der Schütze (selbst auch Hundeführer) wurde von der Sau angenommen. Gleichzeitig sprang der Loshund über die Brombeeren direkt an den Teller der Sau. Emma hing hinten an den Keulen und Kuno verbellte auf kurze Distanz während der Schütze die Sau mit der kalten Waffe schnell abfangen konnte.
Am Ende der Fährte lag ein 42 Kg schwerer Überläufer, dem ein Hinterlauf fehlte. Der Treffer hatte den Unterkiefer durchschlagen.