Teamwork bringt den Erfolg!
Basti und Jörg hatten für den Samstag Revierarbeiten geplant. Ein Dach für eine neue Kanzel sollte gemacht werden und eine Leiter sollte aufgestellt werden. Natürlich kam es wieder mal anders – der zunehmende Mond bescherte uns zwei Nachsuchen. Da Emma gerade „krank geschrieben“ ist, darf sie nur leichte Arbeiten machen. Also waren Fex und Falko mit von der Partie. Die erste Arbeit erledigte sich noch während der Anfahrt. Der Schütze fand den Frischling nach 30 Metern längst verendet. So konnten wir uns gleich auf zur nächsten Arbeit machen.
Wolfgang hatte am Morgen eine Kontrolle auf eine „dicke“ Sau mit geschätzten 70 kg +rein bekommen. Er kontrollierte mit Watz und fand nach 150 Metern den ersten Schweiß und suchte ca. 2 Kilometer weit. Wolfgang hatte aber noch einen Termin am Vormittag, den er nicht absagen konnte, brach ab und wies den Pächter entsprechend ein. So konnten wir übergangslos angesetzt werden. Der Plan war folgender: Basti führte Emma am Schweißriemen, Fex folgte mit Falko als Loshund und Jörg lief direkt neben Basti um eventuell einen schnellen Fangschuss anbringen zu können. Der Pächter sollte mit dem Auto nach setzen.
Anmerkung Fex, im Original hörte sich das anders an: „Basti läuft mit Emma, Falko packt die Sau und ich schiess sie tot.“
Es war insgesamt eine sehr spannende Riemenarbeit, bei der alles geboten wurde – Fichtendickungen wechselten sich mit Hochwald ab, Bäche und Wiesen sowie Straßen wurden gekreuzt. Außerdem lief die Sau immer wieder längere Strecken auf Waldwegen. Beeindruckend waren auch wieder die Gefälle und die Steigungen, die die schwer kranke Sau angenommen hat. Emma war aber gewohnt sicher unterwegs, Knotenpunkt um Knotenpunkt wurde gelöst und nach über 4 Kilometer Riemenarbeit wurde sie im Riemen laut und Falko wurde geschnallt. Wie es sich aber heraus stellte war es nicht das richtige Stück und Falko war nach kurzer Hatz wieder da. Wir sammelten uns am Weg und telefonierten mit Wolfgang, wann er kommen könnte. In der Zwischenzeit setzten wir zunächst die Autos nach und kurz später war auch Wolfgang mit Watz wieder zur Stelle. Der neue Plan war schnell erstellt: Basti sollte mit Emma weiter suchen, Jörg direkt daneben, Wolfgang mit Watz als Loshund und Fex mit Falko als Begleitmannschaft und Backup!
Wir setzten Emma erneut an und tatsächlich überlief sie den Punkt an dem wir zuvor Falko geschnallt hatten. Allerdings rumpelte es nur ein paar hundert Meter weiter im Busch plötzlich vor uns. In einer Fichtenverjüngung sprang ein Frischling ab. War es das Stück oder steckte vielleicht die Bache noch in den Fichten? Es war unübersichtlich und spannungsgeladen, beide Hunde wollten geschnallt werden.
Wir schnallten wie verabredet nur Watz, der sich schnell hangabwärts entfernte. Der Pächter der unterhalb auf dem Waldweg postiert war, konnte bei der vorbeihastenden Sau eine Verletzung an der Keule ausmachen. Wir rannten runter zur Straße und dann war auch schon Fex, der das Geschehen am Garmin und per Funk verfolgt hatte mit dem Auto zur Stelle. So konnten wir Watz sehr schnell folgen! Nach kurzer Zeit meldete das Garmin: „Hund steht vor“. Es war jetzt höchste Eile geboten, denn Watz hatte die Sau gebunden. Tatsächlich bewegte sich der Hund nicht mehr und Watz hatte die Sau 20 Meter vom Weg in einer Klinge fest. Fex gab Gas, nach ein paar Kurven sahen wir in einer Klinge links unterhalb des Weges Hund und Sau im Nahkampf – runter vom Pickup, Wolfgang war in Windeseile beim Bail und fing den Frischling schnell und sicher ab.
Erster Kommentar von Fex, der das Geschehen vom Auto aus beobachtet hatte: „Des isch aber net onser Sau…“
Die Sau war im Tageslicht von 70+ auf etwa 35 Kg geschrumpft. Sie hatte einen schweren Keulentreffer hinten links. Die Freude beim Schützen war natürlich groß und auch die Nachsuchenstation hat wieder eine tolle Teamarbeit geleistet. Es zeigt sich bei solchen Nachsuchen in schwierigem, steilen und unübersichlichem Gelände immer wieder, wie wichtig ein eingespieltes Team mit Fahrzeugunterstützung für das Gelingen ist! Insgesamt über 6 Kilometer Riemenarbeit und fast 2 Kilometer Hetze mit insgesamt 3 Hunden hatten zum Erfolg beigetragen!