Wenn ein Hund nicht reicht…
Zum Ende des Treibens wurde ein Frischling in steiler Hanglage schräg von hinten beschossen. Am Anschuss waren wenige Schweißtropfen zu finden. DD-Hündin Emma untersuchte den Anschuss und nahm anschließend konzentriert die Fährte an. Immer wieder fanden wir spärlich Schweiß und nach etwa einem Kilometer bat ich den mich begleitenden Schützen, mit meinem Auto nach zu ziehen.
Die Fährte verlief weiter am Hang, parallel zur etwa 50m oberhalb verlaufenden Forststraße. Nach etwa 3 km kam dann der Knotenpunkt. Schweiß war inzwischen fast gar nicht mehr zu finden und an einer Klinge begann die Hündin immer wieder zu bögeln und zurückzusetzen. Immer wieder kreiste sie zum letzten Schweiß und arbeitete sich nur zögerlich voran. Kurz nach der Klinge fanden wir einen Anschuss von einem erlegten Reh, was die Hündin aber nur kurz quittierte. Ein wiederholtes Zurücksetzen brachte keinen Erfolg – Emma war platt.
So entschloss ich mich meinen Rüden Watz zum Einsatz zu bringen. Gut, dass der Schütze mit meinem Auto samt Hund in der Nähe war. Den Riemen samt Hund gewechselt, nun setzte ich Watz am letzten Schweiß an. Der Rüde arbeitete ruhig und sicher den ganzen Wirrwar aus und begann, die Fährte im spitzen Winkel rückwärts zu verfolgen. Zweifel kamen auf – Watz suchte nur ca. 30 m parallel zur vorherigen Fährte zurück. Mit dem Schützen per Funk in Kontakt vereinbarten wir mindesten bis zur nächsten Dickung weiter zu machen. Dann nach etwa 400m endlich der erste Schweiß auf einem bemoosten Ast – wir waren richtig!
Jetzt ging alles ganz schnell. Vor uns ein kleiner Fichtenanflug, Watz stand vor, der Frischling versuchte zu flüchten und Watz packte ihn nach etwa 10 Metern. Ein rasches Abfangen beendete die Nachsuche.
Zur Strecke kam ein Frischling mit 25 kg. Der Treffer saß kurz über dem Knie am Hinterlauf.